Mikrosakkaden sind keine unwillkürlichen, spontanen Augenbewegungen – wie bisher von Wissenschaftlern angenommen. Wir können sie stattdessen nach Belieben ausführen. Das berichtet ein Team um Professor Dr. Ziad Hafed in der aktuellen Ausgabe von Nature Communications. In ihrer Studie zeigen sie, dass die winzigen, schnellen Augenbewegungen verschiedene Merkmale freiwilligen Verhaltens aufweisen. „Die Ergebnisse ändern die Rolle, die wir diesen Augenbewegungen grundsätzlich beim Sehen, Erkennen und Erinnern zuschreiben. Mikrosakkaden müssen jetzt als zielgerichtete Bewegungen betrachtet werden“, sagt Hafed. Hirnforscher müssen sie daher künftig stärker berücksichtigen: Mikrosakkaden kommen in jedem Experiment vor, in dem die Blickbewegung fixiert wird.
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